Günstig, schnell, hochwertig – Das Versprechen einiger Online-Angebote von Handwerkern und Baufirmen kann oftmals nicht eingehalten werden und ist ein bloßes Lockmittel. Kunden sollten bei Online-Angeboten von Handwerkern und Baufirmen auf Sorgfalt achten.
Woran du unseriöse Angebote erkennst, erfährst du in diesem Artikel.

Wer heute einen Handwerker beauftragt oder ein Haus baut, zahlt mehr als vor wenigen Jahren. Steigende Kosten und Fachkräftemangel treiben viele in die Online-Schnäppchenjagd. Doch Vorsicht: Online-Angebote versprechen oft günstige, schnelle Lösungen, hinter denen unseriöse Betriebe oder unerfahrene Handwerker stecken können. Mit den richtigen Fragen und dem Erkennen von Warnzeichen lässt sich dennoch von der Online-Informationsvielfalt profitieren.

Lokale Anbieter sind oft zuverlässiger

Die Verbraucherzentrale Düsseldorf erhält regelmäßig Beschwerden über angebliche Handwerker, die online Aufträge suchen, aber nicht seriös arbeiten. Bei regionalen Anbietern sind die Beschwerden deutlich seltener.

Verbraucher werden oft von sehr günstigen Online-Angeboten gelockt. Ein erster Warnhinweis ist der Preis. Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft unseriös. Sehr niedrige Preise können auf schlechte Qualität oder versteckte Kosten hinweisen. Es empfiehlt sich, neben der Online-Suche auch Empfehlungen von Familie, Freunden und Bekannten einzuholen und Angebote zu vergleichen. Manchmal passen lokale Handwerker ihre Preise an, wenn sie ein günstiges Online-Angebot sehen.

Warnsignale beachten

Seriöse Handwerksbetriebe zeichnen sich oft durch Zertifikate von Handwerkskammern, Meisterbriefe und Qualitätsabzeichen von Fachverbänden aus. Doch allein auf diese Nachweise sollte man sich nicht verlassen, da sie im schlimmsten Fall gefälscht sein könnten. Um sicherzugehen, dass man es mit einem vertrauenswürdigen Anbieter zu tun hat, sollten Verbraucher leicht erkennbare Warnzeichen beachten: Überprüfe das Impressum der Webseite. Fehlen wichtige Angaben wie eine regionale Adresse oder Telefonnummer, ist Vorsicht geboten.

Transparenz und Professionalität prüfen

Weitere Warnsignale sind mangelnde Transparenz, aufdringliches Verhalten und ein unprofessionelles Auftreten: Vertrauenswürdige Handwerker liefern einen detaillierten, schriftlichen Kostenvoranschlag und stellen eine Rechnung aus. Fehlen diese schriftlichen Dokumente, sollte man das Angebot ablehnen. Seriöse Firmen geben ihren Kunden ausreichend Zeit, um Angebote zu prüfen und zu vergleichen. Sie zeichnen sich durch professionelle und höfliche Kommunikation auf ihrer Webseite, per E-Mail, am Telefon und im persönlichen Gespräch aus. Auch eine lange Betriebsdauer sowie gute Referenzen und Bewertungen, etwa bei Google, sind positive Indikatoren.

Online-Plattformen als Orientierung nutzen

Online-Vermittlungsplattformen für Handwerks- und Baufirmen können eine wertvolle Orientierungshilfe bieten. Diese Plattformen beraten Kunden und stellen eine Auswahl an Firmen bereit, die die gewünschte Dienstleistung anbieten. Eine seriöse Plattform verpflichtet Kunden nicht dazu, einen Auftrag zu vergeben. Der Vertrag wird erst nach der Beratung direkt zwischen dem Handwerksbetrieb und dem Kunden abgeschlossen, sofern eine Einigung erzielt wird.

Beratung als Qualitätskriterium

Ein zentrales Qualitätsmerkmal bei der Auswahl eines Unternehmens ist die Beratung. Eine gründliche fachliche Beratung sollte einige Minuten in Anspruch nehmen. Wenn der Dienstleister mehr über den Preis oder die schnelle Umsetzung spricht als über fachliche Details, sollten Kunden skeptisch werden.

Bei bestimmten Aufträgen sind niedrige Kosten oder schnelle Durchführung nicht immer die entscheidenden Faktoren: Besonders bei Umbauten für altersgerechtes Wohnen ist es ratsam, sich Zeit zu nehmen und sich unabhängig beraten zu lassen. Ältere Menschen sollten Angebote zunächst in Ruhe prüfen, mit Familienmitgliedern besprechen und sich nicht von Dienstleistern unter Druck setzen lassen.

Wichtige Warnhinweise

Eine übereinstimmende Warnung von Verbraucherzentrale, Polizei und Vermittlungsplattform lautet: Vorauszahlungen sollten unbedingt vermieden werden. In der Solarbranche etwa sind Vorauszahlungen völlig unüblich. Auch die polizeiliche Kriminalprävention behandelt Vorkassebetrug in einem eigenen Abschnitt.

Verbraucher sollten Angebote mit Vorkasse grundsätzlich meiden. Laut Gesetz ist die Bezahlung normalerweise bei Abnahme des Werkes fällig. Ein Kostenvoranschlag darf nur gezahlt werden, wenn dies ausdrücklich im Voraus vereinbart wurde. Selbst bei seriösen Firmen bleibt das Risiko eines finanziellen Verlustes bestehen, falls der Betrieb insolvent wird.

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