Klimafreundliche Häuser reduzieren CO2-Emissionen und Energiekosten:
Welche Förderungen helfen Eigentümern?
Energieeffiziente Häuser sind gut fürs Klima und senken die monatlichen Energiekosten, doch die Sanierungskosten sind hoch. In Deutschland verursachen Wohn- und Energieverbrauch fast ein Viertel der CO2-Emissionen, so der CO2-Rechner des Umweltbundesamts 2023. Besonders ältere, schlecht isolierte Häuser bieten großes Einsparpotenzial, das nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die monatlichen Heiz- und Stromkosten senkt. Zudem erzielen energieeffiziente Immobilien bis zu 33 Prozent höhere Verkaufspreise.
Eine energetische Sanierung ist jedoch kostspielig: PV-Anlagen können bis zu 18.000 Euro kosten, und die Installation einer Wärmepumpe kann rund 28.000 Euro betragen. Nicht alle Eigentümer können diese Beträge aus ihrem Ersparten finanzieren, und Kredite sind teuer.
Die gute Nachricht: Die Bundesregierung fördert energetische Sanierungen im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). Zusätzlich gibt es Fördermittel von den Bundesländern. Eigentümer sollten folgende Initiativen kennen.
Der Staat übernimmt bis zu 70 % der Kosten für eine neue Heizung
Alte Heizungen sind oft die größten Energiefresser im Haushalt. Immobilienbesitzer können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Zuschüsse für den Kauf und Einbau neuer, klimafreundlicher Heizungen beantragen. Die KfW fördert solarthermische Anlagen, Biomasseheizungen, elektrische Wärmepumpen, Brennstoffzellenheizungen sowie wasserstofffähige und andere Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien mit bis zu 23.500 Euro.
Die Förderung besteht aus einer Grundförderung, einem Klimageschwindigkeitsbonus für über 20 Jahre alte Heizungen und einem Einkommensbonus für Haushalte mit einem Jahreseinkommen von maximal 40.000 Euro. Insgesamt deckt die KfW bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten.
Bisher war die Förderung nur für selbst bewohntes Eigentum verfügbar. Ab Mai 2024 können auch Eigentümer von Mehrfamilienhäusern und ab August 2024 auch Vermieter den Zuschuss beantragen.
15 % Förderung für Maßnahmen an der Gebäudehülle
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet Zuschüsse für Maßnahmen an der Gebäudehülle, wie das Dämmen von Außenwänden und Dachflächen sowie den Austausch von Haustüren und Fenstern.
Auch raumlufttechnische Anlagen und Maßnahmen zur Heizungsoptimierung, wie der Austausch einer Heizungspumpe, werden gefördert. Das BAFA übernimmt 15 Prozent der Kosten und bietet einen zusätzlichen 5-prozentigen Bonus durch einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), der mit einem Energieberater erstellt wird.

Förderungen für PV-Anlagen und steuerliche Vorteile
Derzeit gibt es keine bundesweite Förderung für PV-Anlagen, jedoch bietet die KfW einen Erneuerbare-Energien-Kredit zu einem Zinssatz von mindestens 5,21 Prozent an. Einige Städte haben eigene Programme zur Unterstützung des Ausbaus erneuerbarer Energien.
Das Finanzamt fördert energetische Maßnahmen an selbst genutztem Eigentum mit einer steuerlichen Absetzbarkeit von 20 Prozent der Kosten über drei Jahre, bis zu 40.000 Euro je Wohneinheit.
Wer eine Förderung erhält, kann zudem einen Ergänzungskredit bei der KfW beantragen. Dieser bietet einen vergünstigten Kredit von bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit zu einem effektiven Jahreszins von etwa 2,06 Prozent, was deutlich unter dem Marktniveau liegt.
Bei umfangreichen Sanierungsprojekten kann es sinnvoll sein, die Immobilie als Energieeffizienz-Haus zertifizieren zu lassen. Dabei muss die geplante Sanierung die Emissionen der Immobilie im Vergleich zu einem Referenzgebäude verringern. Die KfW unterstützt solche Projekte mit Krediten von bis zu 150.000 Euro und einem Zuschuss von 5 bis 25 Prozent.
Unterstützung ist unverzichtbar
Es gibt mehrere Anlaufstellen, die Eigentümer durch den komplexen Förderdschungel in Deutschland leiten. Ein guter Startpunkt sind die Verbraucherzentralen: Das Fördernavi der Verbraucherzentrale NRW bietet einen umfassenden Überblick über bundesweite und regionale Programme.
Energieberater sind ebenfalls sehr empfehlenswert. Sie sorgen dafür, dass die Antragstellung reibungslos verläuft, und sind oft für viele Programme erforderlich. Die Kosten für eine Energieberatung werden größtenteils vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle übernommen.
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